Skulptur in Mitteldeutschland

Spätgotik bis Frühbarock

Glocken- und Stück­gie­ßer, geboren um 1525 Braun­schweig (?), gest. 1582 Braunschweig
 
Biogramm
Hans Meißner zählte im 16. Jahr­hun­dert zu den bedeu­ten­den Gießern der Stadt Braun­schweig. Dies drückt sich unter anderem darin aus, dass er im Jahr 1550 von der Stadt als Zeug- und Schüt­zen­meis­ter ange­stellt wurde. Für diese Tätig­keit erhielt er anfangs 20 Gulden im Jahr; im Laufe der Jahre stieg sein Lohn auf 70 Gulden.
Aus dieser Anstel­lung und dem damit ein­her­ge­hen­den Selbst­ver­ständ­nis begrün­det sich sicher­lich auch die Tat­sa­che, dass Meißner sämt­li­che der unten auf­ge­führ­ten Werke pro­mi­nent signiert hat.
Dennoch ist wohl zu Recht die Ver­mu­tung geäu­ßert worden, dass Meißner die Modelle für die in seiner Werk­statt gegos­se­nen Kunst­werke nicht selbst anfer­tigte, sondern diese bei unter­schied­li­chen Künst­lern in Auftrag gab. Denn nur so lassen sich die teil­weise frap­pie­ren­den Qua­li­täts­un­ter­schiede zwi­schen den von ihm signier­ten Werken erklären.

 

Werke

BRAUNSCHWEIG

  • St. Katha­ri­nen:
    Kanzel, Leuch­terarm aus Messing (ver­lo­ren), 1553
  • St. Martini:
    Leuch­terhal­te­rung aus Messing, 1552
    Glocke (ver­lo­ren), 1555
    Epitaph für Hermann von Vechelde, Messing, 1560
  • St. Petri:
    Kanzel, Mes­sing­leuch­ter (ver­lo­ren), 1570

HALBERSTADT

  • Dom:
    Bron­ze­grab­platte für Huner von Sam­pleve, 1560
    Laterne (heute im Depot), 1563
    Glocke (ver­lo­ren), 1571
    Bron­ze­grab­platte für Fried­rich von Britz­kee, 1576

HILDESHEIM

  • St. Lam­berti:
    Tauf­de­ckel aus Messing, um 1580

OSTERWIECK

  • St. Ste­phani:
    Wand­leuch­ter, 1567

 

Bibliographie
KD Kreis Hal­ber­stadt | Beschrei­bende Dar­stel­lung der älteren Bau- und Kunst­denk­mä­ler der Provinz Sachsen, Heft 16, Kreis Hal­ber­stadt, bearb. von Oskar Doering, Halle a. d. Saale 1902, S. 93, 276, 302.

Thieme/Becker 24, 1930 | All­ge­mei­nes Lexikon der Bil­den­den Künst­ler von der Antike bis zur Gegen­wart. Begrün­det von Ulrich Thieme und Felix Becker, fort­ge­setzt von Hans Vollmer, 37 Bde., Leipzig 1907–1950.

DI 56, Stadt Braun­schweig | Die Inschrif­ten der Stadt Braun­schweig von 1529 bis 1671, ges. u. bearb. v. Sabine Wehking auf Grund einer Mate­ri­al­samm­lung v. Diet­rich Mack (Deut­sche Inschrif­ten 56), Wies­ba­den 2001, S. XXVI; Nr. 462, 466†, 476†, 489, 531†.

DI 58, Stadt Hil­des­heim | Die Inschrif­ten der Stadt Hil­des­heim, ges. u. bearb. v. Chris­tine Wulf unter Benut­zung der Vorarb. v. Hans Jürgen Riecken­berg (Deut­sche Inschrif­ten 58), Wies­ba­den 2003, Nr. 266.

DI 75, Dom Hal­ber­stadt | Die Inschrif­ten des Doms zu Hal­ber­stadt, bearb. v. Hans Fuhr­mann (Deut­sche Inschrif­ten 75, Leip­zi­ger Reihe 3), Wies­ba­den 2009, Nr. 203, 208, 212, 215.
 
(Text: Andreas Waschbüsch)

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