Skulptur in MitteldeutschlandSpätgotik bis Frühbarock
Rotschmied, Erzgießer, geboren um 1455 Nürnberg, gest. 7. Januar 1529 Nürnberg
Biogramm
Nach dem Tod seines Vaters († 1488) übernimmt Peter Vischer dessen Gießhütte in Nürnberg, die er schnell zu der bedeutendsten Werkstatt für Bronze- bzw. Messingerzeugnisse in der frühen Neuzeit entwickelte. Über seine Arbeiten gelangte er zu einigem Reichtum und Ansehen in seiner Heimatstadt, so dass er sich 1505/06 drei Häuser am Katharinengraben kaufen konnte, um dort Wohnung und Werkstatt für sich und seine Familie einzurichten. Zur gleichen Zeit wurde er Gassenhauptmann und 1520–29 war er Genannter des Nürnberger Rats.
Zwar war Vischer als Werkstattleiter für sämtliche Arbeiten und die Abwicklung der Aufträge verantwortlich, doch arbeiteten in der Werkstatt auch seine Söhne Hermann d.J. (um 1486–1517), Peter d.J. (um 1487–1528) und Hans (um 1489–1550) mit und steuerten zum Teil eigene Ideen und Entwürfe bei, so dass sich eine Zuschreibung an eine konkrete Person aus der Vischer-Werkstatt meist sehr schwierig gestaltet. So z.B. auch bei einem seiner Hauptwerke, dem Sebaldusgrab in Nürnberg, das ab 1507 bis 1517 als monumentales, bronzenes Hochgrab in der Vischer-Werkstatt entstand. Neben solchen Arbeiten, die für den Rat der Stadt Nürnberg erfolgten, waren es besonders hochadlige Auftraggeber und hochrangige geistliche Würdenträger, die ihre Grabplatten in der Nürnberger Werkstatt bestellten.
Neben Werken, die er in Nürnberg und für Auftraggeber in Süddeutschland fertigte, sind mehrere Werke der Vischer-Werkstatt an der Ostsee (Lübeck, Wismar, Schwerin, Danzig), in Polen (Krakau, Posen, Breslau, u.a.) und vor allem auch in Mitteldeutschland (vgl. Liste unten) erhalten, die von der großen künstlerischen Strahlkraft und Bedeutung Vischers zeugen. Die Grabplatten und Epitaphien wurden in der Nürnberger Werkstatt gegossen und in Einzelteilen, die Dank genauer Versatzmarken und umlaufender Inschriftenleisten von einheimischen Handwerkern wieder eindeutig zusammengesetzt werden konnten, an die jeweiligen Zielorte versendet.
Zwar war Vischer als Werkstattleiter für sämtliche Arbeiten und die Abwicklung der Aufträge verantwortlich, doch arbeiteten in der Werkstatt auch seine Söhne Hermann d.J. (um 1486–1517), Peter d.J. (um 1487–1528) und Hans (um 1489–1550) mit und steuerten zum Teil eigene Ideen und Entwürfe bei, so dass sich eine Zuschreibung an eine konkrete Person aus der Vischer-Werkstatt meist sehr schwierig gestaltet. So z.B. auch bei einem seiner Hauptwerke, dem Sebaldusgrab in Nürnberg, das ab 1507 bis 1517 als monumentales, bronzenes Hochgrab in der Vischer-Werkstatt entstand. Neben solchen Arbeiten, die für den Rat der Stadt Nürnberg erfolgten, waren es besonders hochadlige Auftraggeber und hochrangige geistliche Würdenträger, die ihre Grabplatten in der Nürnberger Werkstatt bestellten.
Neben Werken, die er in Nürnberg und für Auftraggeber in Süddeutschland fertigte, sind mehrere Werke der Vischer-Werkstatt an der Ostsee (Lübeck, Wismar, Schwerin, Danzig), in Polen (Krakau, Posen, Breslau, u.a.) und vor allem auch in Mitteldeutschland (vgl. Liste unten) erhalten, die von der großen künstlerischen Strahlkraft und Bedeutung Vischers zeugen. Die Grabplatten und Epitaphien wurden in der Nürnberger Werkstatt gegossen und in Einzelteilen, die Dank genauer Versatzmarken und umlaufender Inschriftenleisten von einheimischen Handwerkern wieder eindeutig zusammengesetzt werden konnten, an die jeweiligen Zielorte versendet.
Werke in Mitteldeutschland (Auswahl)
ALTENBURG
- Schlosskirche:
Grabplatte für Friedrich Busch, nach 1501
Grabplatte für Michael Bach, nach 1506)
ERFURT
- Dom:
Grabplatte für Kanoniker Konrad Stein, nach 1499
Grabplatte für Domherrn Johannes von Heringen, nach 1505
Grabplatte für Probst Henning Göden, 1521
HALBERSTADT
- Dom:
Grabplatte für Domprobst Balthasar von Neuenstadt, 1516
MAGDEBURG
- Dom:
Grabtumba des Erzbischofs Ernst von Sachsen, 1495
MERSEBURG
- Dom:
Epitaph für Bischof Thilo von Trotha (†1514), um 1495
NAUMBURG
- Dom:
Grabplatte für Bischof Johannes von Schönberg, 1516
STOLBERG
- St. Martini:
Epitaph für Ulrich Rißpach, um 1490
Grabplatte der Gräfin Elisabeth von Stolberg, nach 1505
TORGAU
- Marienkirche:
Grabplatte der Herzogin Sophia von Sachsen (†1503), 1504
WEIMAR
- Herderkirche:
Grabplatte für Herzogin Margaretha von Sachsen, nach 1521
WITTENBERG
- Schlosskirche:
Grabplatte für Probst Henning Göden, 1521
Grabanlage für Kurfürst Friedrich den Weisen von Sachsen, 1525–1527
Bibliographie
Hauschke 2009 | Sven Hauschke: Die Grabdenkmäler der Nürnberger Vischer-Werkstatt (1453–1544), Petersberg 2006.
Meller 1925 | Simon Meller: Peter Vischer der Ältere und seine Werkstatt, Leipzig 1925.
Thieme-Becker 34, 1940 | Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker, fortgesetzt von Hans Vollmer, 37 Bde., Leipzig 1907–1950.
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